Kaum hat das Schuljahr begonnen, ging die neu gegründete EF bereits gemeinsam auf Reise. Vom 28. August bis zum 1. September begaben sich 72 Schülerinnen und Schüler der Einführungsphase gemeinsam mit vier Lehrkräften auf eine spannende Reise nach Straßburg. Diese erlebnisreiche Woche sollte nicht nur für kulturelle Bereicherung sorgen, sondern auch das Verständnis für die europäische Geschichte und Politik vertiefen – und natürlich das Kennenlernen innerhalb der Stufe fördern.
Die Anreise erfolgte am Montagmorgen im komfortablen Reisebus. Die Vorfreude und die aufgeregte Stimmung waren förmlich zu spüren, als wir uns um kurz nach 7.00 Uhr auf den Weg in die französische Stadt machten. Nach einer mehrstündigen Anreise wurden die Zimmer des zentralgelegenen Hotels bezogen und die nähere Umgebung erkundet. Am Abend konnten wir uns dann im Rahmen eines gemeinsamen Flammkuchenessens ein erstes Mal der leckeren Seite der französischen Kultur annähern.
Am Dienstag begann unser Programm mit einer kurzweiligen Stadtführung durch Straßburg. Wir erkundeten die malerischen Gassen der Altstadt, bestaunten das beeindruckende Straßburger Münster und tauchten mit unserem unterhaltsamen Guide Sebastian in die Geschichte dieser facettenreichen Stadt ein. Am Nachmittag erwartete uns ein besonderes Highlight: eine Führung durch das Europaparlament. Hier erhielten wir einen Einblick in die politischen Prozesse und die Arbeit der Abgeordneten auf europäischer Ebene. Es war inspirierend zu sehen, wie die europäische Union funktioniert und wie Entscheidungen getroffen werden, die unser aller Leben beeinflussen.
Mittwoch stand im Zeichen der Geschichte. Wir besuchten das Mémorial Alsace-Moselle in Schirmeck, ein Museum, das sich der Geschichte des Elsass und Lothringens widmet. Hier lernten wir viel über die wechselvolle Geschichte dieser Region und ihre Bedeutung im Kontext der deutsch-französischen Beziehungen, wobei uns eindrucksvoll gezeigt wurde, wie die große Geschichte das Leben vieler Menschen nachhaltig geprägt hat. Im Anschluss ging es weiter zum Konzentrationslager Natzweiler-Struthof. Dieser Besuch war äußerst bewegend und vergegenwärtigte uns allen die Grausamkeiten des Zweiten Weltkriegs und insbesondere des menschenverachtenden Holocausts. Auch wenn der Besuch dieses ehemaligen Konzentrationslagers bedrückend war, so ist ein Besuch dieser Gedenkstätte von entscheidender Bedeutung, um die Grausamkeiten des Holocausts zu begreifen. Dieser Ort erinnert uns daran, die Erinnerung an die Vergangenheit wachzuhalten, um sicherzustellen, dass sich solche Gräueltaten nie wiederholen.
Der Donnerstag führte uns zu einem anderen historischen Ort, dem Hartmannswillerkopf. Dort wurden wir von mehreren erfahrenen Guides durch die Schützengräben geführt und erhielten einen tiefen Einblick in die Schrecken des Ersten Weltkriegs. So erfuhren wir, weshalb der Berg die Beinamen „Menschenfresserberg“ und „Berg des Todes“ führt, denn dort starben innerhalb eines Jahres im Ersten Weltkrieg über 7000 französische und deutsche Soldaten. Direkt danach besuchten wir das deutsch-französische Historial Hartmannswillerkopf, wo wir die Bedeutung der deutsch-französischen Aussöhnung nach den beiden Weltkriegen besser verstehen konnten.
Neben dem offiziellen Programm wurde die Freizeit für gemeinsame Spieleabende, Shopping im schönen Zentrum Straßburgs oder kulinarische Erkundungen genutzt.
Am Freitag hieß es Abschied nehmen von Straßburg. Wir traten die Heimreise nach Rheda-Wiedenbrück an, reich an neuen Eindrücken und Erkenntnissen. Dieser Besuch wird uns sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben und die besuchten Orte haben uns vor Augen geführt, wie wichtig das Gedenken an vergangene Ereignisse und die Förderung eines tieferen Verständnisses für die gegenwärtige politische Landschaft Europas ist. Diese Erfahrungen tragen dazu bei, für die Herausforderungen und Chancen in Europa zu sensibilisieren und ihre Rolle in einer immer enger vernetzten Welt zu stärken.